Pilotprojekt “Ausbildung”

Die Freiwilligen des Saboba Youth Centre zeichnet seit Gründung des Jugendzentrums aus, dass sie immer wieder neue Ideen entwickeln und manche davon auch ausprobieren, um die Situation der Jugendlichen in Saboba zu verbessern. So stellten sie uns letztes Jahr, als Lauritz, Helene und Fabian zu Besuch waren, ihre neueste Idee vor: das Projekt “Ausbildung”.

Die Idee hinter “Ausbildung” ist es, wirtschaftlich benachteiligte junge Menschen gezielt zu unterstützen und zu verhindern, dass sie in die Arbeitslosigkeit abrutschen. Hierbei sollen langfristig zwei Förderschienen aufgebaut werden: Zum Einen geht es um die klassische Finanzierung von Schulmaterialien und Gebühren für talentierte, aber bedürftige Schülerinnen und Schüler, die sonst auf Grund der Armut ihrer Familie nicht mehr zur Schule gehen könnten. Zum Anderen will das SYC Schulabbrecher*innen dabei helfen, trotz Schwierigkeiten in der Schule ihre Stärken in der praktischen Arbeit zu finden und einen Beruf zu erlernen. Dafür sollen die Kosten bzw. Arbeitsmittel für eine Ausbildung bei einem lokalen Betrieb finanziert werden. Das Ziel ist, dass die Geförderten sich weiterentwickeln und nach 3 Jahren mit ihrem erlernten Beruf auf eigenen Füßen stehen - anstatt arbeits- und chancenlos der Gefahr ausgesetzt zu sein, “auf die schiefe Bahn” zu geraten.

Das ist natürlich ein anspruchsvolles Projekt, das gerade für die Schulabbrecher*innen eine enge Betreuung durch die Freiwilligen des SYC erfordert. Zudem braucht es sehr engagierte Ausbildungsbetriebe, die bereit sind jungen Menschen Chancen zu geben, die sie sonst vielleicht nicht hätten. Auch finanziell geht die Idee deutlich über den aktuellen Spielraum des SYC hinaus. Aus diesem Grund startet nun zuerst eine längere Pilotphase mit zwei Schüler*innen der Sambuli R/C Junior High School in Sambuli.

In dieser Pilotphase erprobt das SYC die nötige Koordination von Eltern, Kindern, Schule und den eigenen Freiwilligen, um eine effektive Nutzung der finanziellen Unterstützung zu gewährleisten. Aber auch, um sicherzustellen, dass die Kinder wie geplant regelmäßig die Schule besuchen und herauszufinden, wie oft Coaching und Betreuung durch das SYC benötigt bzw. gewünscht wird.

Parallel zur hoffentlich relativ einfachen Pilotphase der Schulförderung, sollen die Grundlagen der Ausbildungsförderung erarbeitet werden:

  • lokale Betriebe finden, die bereit sind das Projekt über mehrere Jahre zu unterstützen.

  • Schulabbrecher*innen finden, deren Familien und auch sie selbst bereit sind, sich auf das Projekt einzulassen und diszipliniert mit den Spenden umzugehen.

  • Und zu guter letzt Prozesse für regelmäßige Check-Ins mit den Auszubildenden, sowie den Ausbildern und Eltern etablieren. Dazu gehört auch insbesondere klare Regeln für Fehltage oder im schlimmsten Fall den Ausbildungsabbruch zu definieren und Wege der Durchsetzung selbiger sicherzustellen.

Wir finden diese Initiative sehr begrüßenswert und befürworten insbesondere die schrittweise Herangehensweise des SYC. Wir versuchen, so gut es aus der Ferne geht, sie dabei inhaltlich zu unterstützen. Das Potential für eine positive Wirkung des “Ausbildung” Projekts ist sehr groß und wir hoffen sehr, dass die erste Pilotphase erfolgreich läuft. Denn langfristig bietet sich das Projekt hervorragend für finanzielle Förderung durch direkte Patenschaften hier in Deutschland an. Wir halten euch in den nächsten Newslettern auf dem Laufenden wie sich “Ausbildung” entwickelt!

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2025: Ein erfolgreiches Jahr in Saboba

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Wo agiert das SYC?